Wann verwendet man eine Schwimmschnur zum Fliegenfischen auf Meerforelle und wann funktioniert eine sinkende Schnur besser, um Meerforellen auf Streamer zu fangen. Dieser Artikel erklärt die Vor- und Nachteile sowie die passenden Situationen für beide Setups!
Generell lässt sich sagen, dass man bei der Wahl zwischen schwimmender und sinkender Fliegenschnur für das Fliegenfischen auf Meerforelle drei wichtige Faktoren beachten sollte. Zunächst ist es wichtig sich zu fragen, wie schnell oder langsam man fischen möchte. Außerdem ist die zu befischende Tiefe ausschlaggebend für die Schnurwahl. Zuletzt sind auch die Bedingungen am Wasser wichtig für die Schnurwahl, also beispielsweise Wellen- und Strömungsverhältnisse.
Wie fischen wir? Über die Geschwindigkeit beim Fliegenfischen auf Meerforelle wird viel diskutiert. Viele Meerforellenangler sind der Meinung, dass schneller meist besser ist. Unserer Meinung nach gibt es allerdings Situationen, in denen eine langsam geführte Fliege besser fängt. Beispielsweise in Strömungen, bei sehr kaltem Wasser im Winter und zeitigen Frühjahr, oder wenn die Meerforellen nach kleinen Shrimps und Tangläufern in der Oberfläche steigen. In diesen Fällen sollte man zur Schwimmschnur, einem langen Vorfach und kleinen, realistischen Imitationen greifen. Mit einer sinkenden Schnur kann man hingegen schneller fischen und den Streamer trotzdem noch tief führen. Ein Vorteil an Tagen, an denen die Forellen sich auf Nahrung eingeschossen haben, die tiefer in der Wassersäule zu finden ist. Generell gilt also; will man langsamer und flacher fischen, so greift man zur Schwimmschnur. Möchte man tiefer und schneller fischen, ist eine sinkende Schnur die richtige Wahl.
Wo fischen wir? Beim Fliegenfischen auf Meerforelle suchen wir die Fische in den meisten Fällen in Tiefen zwischen einem halben und etwa 1,5 Meter Tiefe. Hier reicht eine Schwimmschnur voll aus, um alle verschiedenen Tiefen abzudecken. Möchte man etwas tiefer fischen, leisten beschwerte Fliegen gute Dienste, die ihren „Jig-Effekt“ an einer schwimmenden Schnur besonders gut entwickeln können. In manchen Situationen, beispielsweise wenn wir tiefe Kanten oder Rinnen befischen, muss die Fliege allerdings tiefer runter, um effektiv zu fischen. Dann schlägt die Stunde der fast-intermediate oder sogar Sink3 Schnur! An solchen Stellen trifft man oft auch auf grössere Fische, die grössere Beute jagen. Ein Baitfishstreamer lässt sich beispielsweise an einer Sink3 Schnur besser werfen und deutlich tiefer führen als an einer slow-intermediate Fliegenschnur! Dieser Unterschied kann über Schneider- und Fangtag entscheiden!
Kontrolle ist alles! Der letzte entscheidende Punkt für die Schnurwahl ist der Kontakt zur Fliege. Beispielsweise bei Wellengang ist der Kontakt zu unserem Streamer der Wahl mit einer sinkenden Schnur deutlich besser als mit einer schwimmenden Variante, da diese von den Wellen mehr beeinflusst wird. Und beim Meerforellenfischen möchte man nun wirklich keinen der recht seltenen Bisse verpassen oder verzögert, also zu langsam, reagieren. Schon wenn die Oberfläche nicht mehr leicht bewegt ist, sondern kleinere Wellen zu sehen sind, wechseln wir deshalb meist auf eine langsam oder je nach zu befischender Tiefe schnell sinkende Schnur.
Es wird deutlich; schwimmende und sinkende Fliegenschnüre haben beim Fliegenfischen auf Meerforelle gleichermaßen ihre Berechtigung. Im besten Falle hat man beide Varianten am Wasser bei sich. Eine gute Alternative, um schnell wechseln zu können, sind Schusskopfsysteme. Mit verschiedenen Schussköpfen kann man verschiedenste Situationen abdecken und per Loop-to-Loop Verbindung schnell den Schusskopf wechseln, ohne die Rolle oder Spule wechseln zu müssen!