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Meerforellenstreamer, Jahreszeiten und Führungsgeschwindigkeit

Die spannende Meerforellenfischerei zieht mehr und mehr Fliegenfischer in ihren Bann. Dies hat vielerlei Gründe, aber mal ehrlich, so richtig die passenden Worte gibt es kaum.

Gerade als Einsteiger gibt es allerdings eine Menge Fragen, welcher Rute, welcher Schnur, welchem Spot, welcher Jahreszeit und eben auch, welchem Streamer man wann sein Vertrauen schenken sollte. Um die letzte Frage soll es in diesem Artikel gehen.

Direkt zu Beginn die zwei wichtigsten Ratschläge: Nur der Streamer im Wasser kann Fisch bringen, also versucht so viel Zeit wie möglich am und im Wasser zu verbringen, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Tipp Nummer 2: Fischt einen Streamer, dem ihr vertraut! Trotz optimalen Bedingungen kommt es immer wieder vor, dass man stundenlang ohne Meerforellenkontakt im Wasser steht. Wer dann noch das ständige Wechseln des Streamers beginnt, ist möglicherweise gerade dann am Knoten, wenn der Überspringer vor der Nase vorbeischwimmt!

Wer viel wechselt und weniger fischt, fängt weniger! Vertrauen in den Streamer ist wichtig!

Nichtsdestotrotz ist man bei der riesigen Auswahl an Meerforellenstreamern schnell überfordert, weshalb wir hier zuerst einmal auf die Jahreszeiten eingehen wollen. Die Jahreszeiten unterscheiden sich am Wasser vor allem durch die Wassertemperatur und das daraus resultierende Nahrungsangebot!

Frühjahr

Das Frühjahr gilt wohl für die allermeisten als DIE Meerforellensaison. Das Wasser erwärmt sich langsam, die Wassertemperatur und das Nahrungsangebot steigen und man kann wahre Sternstunden am Wasser erleben. Für uns ist das die Jahreszeit, in der fast alle Streamer gut funktionieren können, es lohnt aber immer ein Blick ins Wasser, denn häufig kommt Nahrung in Masse vor, also beispielsweise Sandaale oder Tangläufer. Sieht man also im Tang unzählige Tangläufer, probiert man natürlich eine kleine Fliege wie den Kobberbassen oder Klumpen. Gerade im späteren Frühjahr trifft man häufig große Sandaalschwärme, für uns bedeutet das, dass die recht großen Futterfischimitationen wie der Baltic Candy, Flatwings oder Polarfibre-Minnows zum Einsatz kommen.
Etwas hervorzuheben ist die Paarungszeit der Seeringelwürmer. Diese schwimmen nun im freien Wasser und die Meerforellen geraten in einen wahren Fressrausch. Für diese speziellen Tage sollte man unbedingt Wurmimitationen wie braune Woolybugger oder die Wurm-Magnus in der Box haben.

Im flachen Wasser waren eine Menge Tangläufer unterwegs; der richtige Streamer war schnell gefunden!

Im Früjahr sind fast alle Meerforellen auf aktiver Futtersuche, weshalb wir hier fast immer schnell fischen, um viel Wasserfläche abzudecken und so möglichst schnell aktive Fische zu finden. Findet man diese, reagieren diese meist auch auf ein hohes Einholtempo, wobei die Farbe des Streamers häufig eine Nebenrolle spielt.

Sommer

Der Sommer ist vielleicht die am meisten unterschätzte Saison. Zu Unrecht! Natürlich fressen die Forellen auch im Sommer, das Nahrungsangebot ist aber riesig und die Meerforellen haben sich selten auf ein spezielles Futter eingeschossen. Hier bieten sich Fliegen an, die vieles imitieren können, beispielsweise der Klumpen oder die Vaskebjörn, sogennante „Allround-Fliegen“, die für die Meerforellen beinahe alles sein können. In wirklich warmen Phasen verlegen die Fische ihre Fressphasen häufig in die Abend- und Nachtstunden, hierbei bieten sich dann große dunkle Muster an, die eine gute Silhouette bilden. In lauen Sommernächten oder bei an der Oberfläche fressenden Fischen bieten sich außerdem Oberflächenköder an, die Bisse sind spektakulär!

Die Nacht verspricht im Sommer Erfolg!

Herbst

Das Nahrungsangebot ist ähnlich gut wie im Sommer. Die Meerforellen können sich also vollkommen aussuchen, was sie fressen möchten, weshalb sie oft etwas vorsichtiger werden. Hier bieten sich eher kleine, natürliche Muster an. Als Beispiel kann man diverse natürliche Magnusvarianten oder Shrimps nennen. Manchmal kann aber auch eine schnell geführte Baitfishimitation der Schlüssel zum Biss sein!

Winter

Die Wassertemperatur ist niedrig, es gibt wenig Futter und die Aktivitätsphasen der Meerforellen sind kürzer. Die Zeit von pink! Die klassische Winterfarbe. Egal ob Polar-Magnus, Pink-Killer oder pinke Shrimps. Natürlich gibt es auch im Winter Tage an denen unscheinbare Fliegen die Nase vorn haben, aber häufig macht man mit sogenannten Reizfliegen wenig falsch.

Führungsgeschwindigkeit

Ein viel diskutiertes Thema beim Fliegenfischen auf Meerforelle ist die Führungsgeschwindigkeit. Hier gibt es verschiedene Meinungen und welche richtig oder falsch ist, wissen nur die Meerforellen. Wir sind der Meinung, dass eine allgemein flotte Führung immer gut ist, denn als Fliegenfischer kann man niemals zu schnell fischen, der limitierende Faktor ist hier eher die Sinkgeschwindigkeit der Schnur. Fischt man mit einer sehr langsam einsinkenden Schnur in einer sehr tiefen Rinne sehr schnell, fischt man möglicherweise zu weit oben in der Wassersäule. Der Nebenmann fischt dasselbe Setup aber langsam, die Fliege läuft tiefer und er fängt. Man könnte also meinen, dass die langsame Führung der Faktor zum Fangerfolg war, dabei war es aber der tiefer laufende Streamer. Schnelle Führung bedeutet mehr abgefischte Wasserfläche und gleichzeitig weniger Zeit für die Meerforelle die vermeintliche Beute als Streamer zu identifizieren. Viele Vorteile also, weshalb wir grundsätzlich eine schnelle Führung empfehlen würden. Hat man die Fische gefunden, kann sich aber auch mal eine langsame Führung bezahlt machen, beispielsweise in Situationen, in denen sich die Meerforellen auf das Einsammeln von Tangläufern eingeschossen haben oder in Strömungen stehen. Bewahrt euch also auch eine gewisse Flexibilität und passt euch der Situation an. Kleines Beispiel: ihr vermutet das erwünschte Silber in einer tiefen Rinne, habt aber nur eine langsam sinkende Schnur dabei, probiert doch einmal langsamer zu fischen, um tiefer runter und so in das Blickfeld der Meerforellen zu kommen. Es hagelt Nachläufer und vorsichtige Fehlbisse, erhöht das Tempo, damit die Meerforellen die Fliege vehementer nehmen müssen und keine Zeit mehr für Vorsicht haben.

Zusammenfassend lässt sich allerdings nur eins sagen: Es gibt nicht DAS Rezept zum Erfolg bei der Wahl des Streamers und der Führungsgeschwindigkeit. Wir möchten nur grobe Anhaltspunkte geben. Macht Erfahrungen, probiert aus und bleibt flexibel.

Genießt die Zeit am Wasser und Tight lines!

Habt ihr weitere Fragen? Meldet euch gerne hier.